Erfolg? Erfolg!

(C) Uli Feichtinger, Juli 2012, Gmunden, Traunsee

"Der Planet braucht keine 'erfolgreichen Menschen' mehr."

Wumm, das hat gesessen!

"Der Planet braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten."

(Aus einem Ausspruch Seiner Heiligkeit, des Dalai Lama)

Da kommt bei mir die advocata diaboli zum Vorschein und fragt: "Ja, sollen die Friedensstifter/innen, Heiler/innen, Erneuerer/innen, Geschichtenerzähler/innen und Liebende denn erfolglos sein?" Das hat der Dala Lama sicher nicht so gemeint! :)

Nein, ganz sicher sollen die erfolgreich tätig sein! Es geht (wieder einmal) um den Abschied von einer Definition von Erfolg, die nicht zukunftsfähig ist – Vorstellungen von Erfolgreichen, die jung, reich, schön, sexy, gestylt auf einem Motorboot über den Traunsee flitzen, ein Glas Champagner in der Hand, auf dem Weg zur nächsten Party. (Wenn du nicht am Traunsee wohnst, dann hast du sicher ein anderes Bild vor dir, wie "Erfolgreiche" aussehen...)

Je tiefer ich in die Arbeit mit Chameli Ardagh (deutsche Seite) eintauche, umso besser verstehe ich: Es geht nicht darum, ein Ziel in der Zukunft zu erreichen, um erfolgreich zu sein – auch im spirituellen Sinn, wo Erfolg oft als Erleuchtung definiert wird, die irgendwann in der Zukunft eintreten wird, wenn ich nur genug an mir gearbeitet habe, genug meditiert habe, meine Gefühle endlich überwunden habe, etc.etc.etc.

Vielmehr steckt Erfolg ganz im Hier und Jetzt, in jedem einzelnen kleinen Schritt im Leben:

• wenn ich im Einklang mit mir selbst lebe
• wenn ich ganz im Hier und Jetzt präsent bin
• wenn ich im Einklang mit meinen Werten entscheide
• wenn ich zu Lösungen beitrage
• wenn ich im Einklang mit der Natur handle
• wenn ich mit mir selbst gut und liebevoll umgehe
• wenn ich meinen Körper und seine Empfindungen achte
• wenn ich Dinge mache, wo sich mein Herz öffnet und das innere Licht erstrahlt
• wenn ich im Einklang mit dem Großen-Ganzen lebe
• ...

Für eine solche Haltung gibt es derzeit wenig (öffentliche) Anerkennung. Umso wichtiger ist es, dass wir im täglichen Umgang miteinander diese Qualitäten erkennen, üben und würdigen. Und diese Anerkennung darf nicht erst kommen, wenn wir 100%ig perfekt darin sind! Vielmehr ist es jede Geste einer solchen Haltung wert, Würdigung und Aufmerksamkeit zu erhalten. So entsteht eine positive Feedback-Schleife und dieses Verhalten, diese Haltung gehört immer selbstverständlicher zu unserem Leben.

Ein idealer Ort, um diese Haltung zu leben und zu lernen, ist (für Frauen) der Frauentempel. Beim Frauentempel handelt es sich um Zusammentreffen von Frauen in einem geschützten Raum der Stille und Achtsamkeit. In Meditation, Tanz, strukturiertem Dialog und achtsamer Berührung können wir unsere einstudierten Rollen und Masken fallen lassen und die Frau entdecken, die wir tatsächlich sind. Es geht nicht darum, dass wir uns gegenseitig zu besseren Menschen machen. Vielmehr geht es darum, immer mehr zu uns selbst zu kommen, immer mehr bei uns selbst anzukommen, immer mehr wir selbst zu werden.

(C) Uli Feichtinger, Juli 2012, Tempel Traunsee

Daher haben Uschi Hitzenberger und ich im Juli den Tempel Traunsee gegründet! :) Im heurigen Jahr bieten wir vier offene Tempelabende für Frauen an. Wir freuen uns sehr auf diese Treffen, denn sie sind so erholsam, so nährend, so stärkend – voller Schönheit, voller Freude, voller Liebe!

Ja, so fühlt sich Erfolg für mich an! :) :) :)

Es bedeutet:

• immer mehr aus dem Hamsterrad auszusteigen.
• immer mehr das Wunder des Lebens zu erkennen an den vielen kleinen Details dieser wunderbaren Welt.
• immer weniger zu funktionieren und immer mehr der tiefen inneren Sehnsucht zu folgen.
• immer mehr in meinem Körper anzukommen.
• immer mehr liebevoll und achtsam mit anderen in Beziehung zu treten.
• immer mehr einander zu achten und zu stärken.
• immer mehr diese unendliche Liebe zu leben, die wir alle sind.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir jeden Tag über alle Maßen erfolgreich sind! :) :) :)